Unter der Generation Y versteht man alle Geburtsjahrgänge nach 1980. Es sind junge Menschen, die mit mobiler Kommunikation und Internet aufwachsen und mit sozialen Netzwerken gut vertraut sind. Die Besonderheit dieser Gruppe ist nicht die Technologieaffinität, sondern deren veränderte Einstellung gegenüber Erwartungen, Werten und Zielen.
Diese Generation ist mobiler als die Generationen davor, was aber auch in einer abnehmenden Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber resultiert. Die Einstellung zu Beruf und zu Karriere ist äußerst pragmatisch.
Im Gegensatz zu anderen Generationen legt sie auf das Thema „Work-Life-Balance“ großen Wert. Die Bedeutung von Familie und Freunden ist ebenfalls sehr groß. Nachdem die Wirtschaft seit Jahren fast täglich verkündet, dass es viel zu wenige Fachkräfte gibt, treten sie besonders selbstbewusst auf, manchmal eben schon übertrieben. Sie wissen, sie sind gefragt. Veränderung und Internationalisierung macht ihnen keine Mühe. Womit sie schon Mühe haben sind fehlende Perspektiven bei der Arbeit, bzw. zu starre Hierarchien.
Früheren Generationen sind Hierarchiestrukturen wesentlich vertrauter, und sie können gut damit umgehen. Die Generation Y fühlt sich dort wohl, wo betriebliche Strukturen und Prozesse nicht überbetont werden. Sie sucht organisatorische Klarheit, aber auch Spielraum für Kreativität. Für sie ist das kein Widerspruch.
Beim Recruiting sollten Arbeitgeber deshalb darauf achten, dass sie Jobangebote kommunizieren, die ein Höchstmaß an beruflicher Perspektive implizieren, die Arbeit als Wohlfühlfaktor betonen, das Mitwirken und Mitgestalten ermöglichen und wo ein Ausgleich zwischen beruflichen und privaten Interessen erreichbar ist. Dies alles muss von Anbeginn schlüssig und glaubhaft dargestellt werden. Berufliche Mogelpackungen werden rasch durchschaut. Die Generation Y, eine wirkliche Herausforderung für das Recruiting.
Dazu wünsche ich Ihnen viel Erfolg.
Sieghard Köberle, September 2017